Tage Alter Musik – Programmheft 2023

TAGE ALTER MuSIK REGEnSBuRG Mai 2023 Anmerkungen und Gedanken zum Konzert L.e.D. – Luceat eis, Domine – eine reise aus der Dunkelheit zum Licht von Marnix De Cat (Pluto-Ensemble) In diesem Konzert geht es um unsere eigene Existenz. um das Leben mit all seinen Tiefen und Höhen, um die Finsternis und das Feuer, um unsere Augen und Ohren, geschlossen oder geöffnet, und um unseren Geist, beschattet oder erleuchtet. nicht jeden Tag hören Sie die Viola da Gamba und das Gambenconsort in all ihren Facetten, den vielseitigen, lieblichen Posaunenchorklang, mit wirbelnden Cornetti und einer schmetternden Fanfare von naturtrompeten, in einer himmlischen Polyphonie der Stimmen wie Engelsgesang … nicht jeden Tag sehen Sie die Transformation von einer Gambe zu einem 30-köpfigen und mehrchörigen Spätrenaissance-Ensemble unter Ausnutzung aller optischen und akustischen Möglichkeiten des Konzertsaals. nicht jeden Tag erfahren Sie alle menschlichen Emotionen und tiefste Rührung in einem einzigen Konzert. Heute jedoch nehmen wir Sie mit auf ein solches Klangabenteuer! Aus der Dunkelheit heraus eröffnen zwei Bassgamben das Konzert mit tiefen, weichen Tönen. Aus dem nächtlichen Bett beginnen zwei Stimmen die Suche nach der Geliebten aus dem Hohelied (Schütz), um über ein tiefes achtstimmiges Werk für Streicher (Hentzschel) und einen Psalm (Strauß) auf den Cornetti muti und Posaunen den Klang leise zu eröffnen. „Eripe me“, „Befreie mich von meinen Feinden …“ Mit „O vos omnes qui transitis per viam“, „O du, der du auf dem Weg bist“ (Valentini) besingen wir die innere Reise auf dem Weg zum Licht. Danach erklingt eine gemischt instrumental besetzte Canzone (Guami) als leuchtende Antwort, worauf der Doppelchor der Sänger mit „O quam dulcis, quam suavor Salvator Mundi“ antwortet. Die Seele wird durch die Kraft des Lichts erneuert und besingt ihren Erlöser. Mit einigen Teilen aus der Requiem-Messe (Strauß) schließen wir den ersten Teil des Programms. Es ist an der Zeit, dem Klang etwas mehr Leuchtkraft zu verleihen. Ein brillanter naturtrompetenchor mit Pauken eröffnet nach der Pause den zweiten Teil des Konzerts (Biber), gefolgt von der großen vokal-instrumentalen Aufführung des Sanctus/Benedictus (Strauß). Trompeter, Streicher, Posaunen und Cornetti (Stadlmayr) bringen den Klang wieder zum Strahlen. „Lux aeterna, luceat eis, Domine!” (Strauß). Mittels einer Canzone (Priuli) besingen wir das Licht mit einem Psalm (Monteverdi), unterbrochen von einer weiteren Canzone à14 (Stadlmayr), um mit dem schmetternden Magnificat (Monteverdi) die Reise zu beenden. L.E.D. eine Reise aus der Dunkelheit zum Licht … 44

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